NÜRNBERG – TRADITION UND INNOVATION
DER BKB REISEFÜHRER NÜRNBERG
Ausführliche Informationen zur Vorbereitung und Begleitung Ihrer Reise nach Frankfurt finden Sie in unserem Reiseführer „3 Tage in Nürnberg“. Handlich, übersichtlich, informativ! Ein Programm für drei Tage, Stadtplan, besondere Tipps und Adressen. Wir zeigen Ihnen die Highlights, nette Viertel, machen mit Ihnen Pause und erzählen Geschichten … Und zwar genauso viel, wie Sie für drei Tage brauchen!
“3 Tage in Nürnberg” gibt es als Taschenbuch bei Ihrem Buchhändler oder im BKB Shop!
Den BKB Reiseführer “3 Tage in” gibt es in deutscher und englischer Sprache ihn in Ihrem Buchladen oder im BKB Shop
Texte und Bilder auf unserer Website dienen der Orientierung und Planung Ihrer Reise nach Nürnberg. Alle Infos sind von der 3-Tage-in-Redaktion sorgfältig recherchiert und werden fortlaufend aktualisiert. Dennoch kann es vorkommen, dass einzelne Angaben lückenhaft oder veraltet sind. Wir sind daher für jede Richtigstellung oder Ergänzung unserer Infos dankbar. Bitte senden Sie Ihre Anregungen an: mail@bkb-verlag.de
TIPPS DER VISIT-THE-CITY-REDAKTEURE FÜR IHREN 3-TAGE-TRIP NACH NÜRNBERG
Über 950 Jahre Geschichte haben die Stadt geprägt: Die Kaiser des Deutschen Reiches residierten oft hier, die Stadt war Hauptstadt und Zentrum für den Handel mit vielen fremden Ländern und unzählige Erfindungen fanden hier ihren Weg in die Welt. Nürnberg ist als Standort vieler großer bayerischer Industrieunternehmen ebenso bekannt wie als Schauplatz des Nürnberger Parteitags oder der Nürnberger Prozesse. Die unglaubliche Vielfalt an historischen und künstlerischen Zeugnissen in und außerhalb der Altstadt ist immer eine spannende Entdeckungsreise.
NÜRNBERG 1. TAG
STADTRUNDGANG NÜRNBERG
Ausgangspunkt für den Rundgang durch die Nürnberger Altstadt ist der Hauptmarkt, weltbekannt durch den Christkindlesmarkt. Für die Einwohner Nürnbergs ist er das Herz der Stadt, wo man die ganze Woche über frisches Fleisch, Gemüse und Obst kaufen kann. Ein Blickfang und beliebter Treffpunkt ist der Schöne Brunnen aus dem 14. Jahrhundert (das Original befindet sich im Germanischen Nationalmuseum), der über 19 Meter hoch über der Altstadt Nürnbergs thront. Wie eine gotische Kirchturmspitze scheint er aus einem achteckigen Becken zu wachsen. Der Legende nach gilt der Brunnen auch als Glücksbringer. Viele Menschen glauben, dass ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn man den “Goldenen Ring” dreht.
NÜRNBERGS ALTES RATHAUS
Im Mittelalter wurden die Schätze des Reiches den Bürgern Nürnbergs einmal im Jahr auf dem Hauptmarkt gezeigt. Heute können Besucher die Repliken nur noch in der Empfangshalle des Rathauses besichtigen. Der Prachtbau im Stil italienischer Renaissancepaläste wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Jacob Wolff erbaut und prägt heute noch das Stadtbild Nürnbergs. Seine dreigeschossige Westfassade und die gewaltigen Barockportale liegen dem östlichen Chorraum der St. Sebalduskirche gegenüber. Der so genannte Wolffsche Bau hat noch einen Teil seiner gotischen Vorfahren (1332-1340) bewahrt. So war beispielsweise der große Saal des Rathauses mit 40 Metern Länge seinerzeit der größte weltliche Saal nördlich der Alpen.
Ein bisschen gruselig wird es bei einer Führung durch die labyrinthartigen Kellergewölbe des Rathauses. Bis zur Urteilsverkündung wurden die Gefangenen im Mittelalter in winzigen Zellen von nur 2 Kubikmetern eingesperrt. Der Name “Ganzes Gefängnis” könnte nicht passender sein. Stöcke und andere Folterinstrumente vermitteln einen Eindruck mittelalterlicher Verhörtechniken.
NÜRNBERG: EIN BESUCH IN DER KINDHEIT
Eine tolle Idee für das Kind in uns allen: Das weltbekannte Nürnberger Museum für Holzspielzeug, Puppen, Puppenstuben, Blechspielzeug sowie zeitgenössische Stücke wie Playmobile, Barbie und vieles mehr gibt Ihnen einen vollständigen Überblick über die Kulturgeschichte des Spielzeugs.
Das Museum bietet einen umfassenden Überblick über die Kulturgeschichte des Spielzeugs mit großartigen Beispielen aus vielen Jahrhunderten. Nürnberg ist nicht zufällig der Standort dieses Museums. Die Stadt hat eine große Tradition im Spielwarenbereich und ist auch Gastgeberin der weltgrößten Spielzeugmesse: Spielwarenmesse.
NÜRNBERG UND ALBRECHT DÜRER
Einen Eindruck davon, wie ein typisches Nürnberger Bürgerhaus zu Albrecht Dürers Zeiten von innen aussah, erhalten Sie am Ende der Albrecht-Dürer-Straße. Hier steht das Wohnhaus von Albrecht Dürer, in dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1528 lebte. Heute dient der schöne Fachwerkbau als Dürer-Museum und informiert die Besucher über Leben und Werk des bekanntesten Nürnberger Künstlers und über die künstlerischen Techniken seiner Zeit. Wenn Sie Glück haben, kommen Sie gerade noch rechtzeitig für eine Führung mit Agnes Dürer. Das sollten Sie nicht verpassen! Die Hausherrin erzählt mehrmals pro Woche intime Geschichten aus dem Alltag des Künstlerhauses. Aber keine Sorge: Wenn Sie die Führung verpassen, können Sie auch die Audioversion ausleihen.
DIE KAISERBURG: 1000 JAHRE DEUTSCHE GESCHICHTE
Sie erkunden die Nürnberger Kaiserburg, die im Mittelalter viele Parlamente deutscher Kaiser gesehen hat. Die Kaiserburg ist ein Ort, an dem tatsächlich deutsche Geschichte geschrieben wurde.
Vielleicht sind es die Lebkuchenkästen, die das Gebäude darstellen, in dem alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zeitweise über ein halbes Jahrtausend (1050-1571) residierten, die diese Burg weltberühmt gemacht haben. Die Kaiserburg beherbergte zahlreiche Parlamente und machte Nürnberg im Mittelalter zum politischen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Heute kann man die Überreste von drei Anlagen besichtigen: Von der Altstadt kommend betritt man den am besten erhaltenen Teil, die eigentliche Kaiserburg, die im 11. Jahrhundert errichtet und von Kaiser Friedrich Barbarossa und seinen Nachfolgern ausgebaut wurde.
Durch ein Tor gelangt man in den Vorburghof mit dem Runden Turm und den Gesindehäusern. Dort erhält einen Einblick in alles, was zum Leben auf der Burg gehörte. Bergauf gelangt man in den Innenhof, der den Teil des Schlosses markiert, der ausschließlich dem Kaiser und seinem Gefolge vorbehalten war. Der repräsentative Charakter zeigt sich im Palas (Hauptgebäude) mit seinen kaiserlichen Wohn- und Repräsentationsräumen, die mit spätgotischen Täfelungen, Gemälden und Möbeln aus dem 16. und 17 ausgeschickt sind.
NÜRNBERGER NACHTLEBEN
Um einen Abend in Nürnberg zu verbringen, haben Sie die Qual der Wahl. Ob Oper, Schauspiel, Ballett oder Konzert, das Staatstheater Nürnberg bietet etwas für jeden Geschmack. Darüber hinaus bereichern zahlreiche freie Theater das Theaterleben der Stadt. Das Musikleben Nürnbergs wird geprägt durch die Staatsphilharmonie Nürnberg und die Nürnberger Symphoniker.
Wer in Nürnberg lieber gleich einen Cocktail oder ein Bier trinkt oder die Nacht durchtanzt, hat von der klassischen Cocktailbar über urige Kneipen, coole Biergärten bis hin zu Clubs mit Live-Konzerten alle Möglichkeiten. Viele gute Bands treten auf den Nürnberger Bühnen auf und internationale DJs stehen an den Plattentellern.
NÜRNBERG 2. TAG
LEBEN WIE EIN NÜRNBERGER PATRIZIER
Wenn Sie ein Gefühl dafür bekommen möchten, wie große Kaufmannsfamilien früher in Nürnberg lebten, wo sie Geschäfte machten und feierten, ist dies die perfekte Wahl: Das repräsentative Renaissanceschloss der Nürnberger Kaufmannsfamilie Tucher ist eine Sommerresidenz aus dem 16. Jahrhundert, ausgestattet mit originalen Kunstwerken und Möbeln. Sie finden hier Gemälde von Dürers Lehrer Wolgemut oder von Lenbach, kostbare Wandteppiche und gegossenes Geschirr, das speziell für die Familie Tucher in Limoges hergestellt wurde. Im umgestalteten Garten wurde einer der schönsten Innenräume aus der Renaissancezeit restauriert. Tipp! Sonntags um 14 Uhr führt Sie die ehemalige Hausherrin Katharina Tucher persönlich durch das Schloss und erzählt aus dem Leben einer Nürnberger Patrizierfamilie.
DIE NÜRNBERGER ARBEITERSIEDLUNG SIEBEN ZEILEN
Obwohl es im 15. Jahrhundert keine Grünen Karten gab, wurde die Anwerbung von dringend benötigten Handwerkern stark gefördert. Deshalb erließ der Rat der Stadt Nürnberg 1488 das Bürgergeld für schwäbische Weber und baute sogar eigene Unterkünfte für deren Familien. Diese jeweils drei zusammengebauten Häuser in “sieben Zeilen” sind alle restauriert und können noch heute als Vorbild für Arbeiterunterkünfte gelten.
DIE KIRCHE ST. LORENZ
St. Lorenz, eine gotische Basilika mit hohen Doppeltürmen und einer mit Rosetten geschmückten Westfassade ist der Mittelpunkt der Altstadt. Das Hauptportal mit all seinen Figuren und Szenen aus dem Leben Jesu ist schon faszinierend genug, aber die Fülle an Schätzen im Inneren ist wirklich unglaublich. Eines der wichtigsten Stücke der Ausstellung ist der Engelsgruss von Veit Stoss. Er befindet sich in der Mitte des Chorraums und wurde im Auftrag von Anton II. Tucher kurz vor dem Bekenntnis der Stadt zur Reformation (1517/18) geschaffen. Das Schnitzwerk stellt die Verkündigung mit dem Erzengel Gabriel und der Jungfrau Maria dar, die von den 55 Blüten des Rosenkranzes umgeben ist.
DIE SCHÖNEN KÜNSTE IM NEUEN MUSEUM NÜRNBERG
Das Neue Museum Nürnberg: Auf der Königsstraße taucht die kleine Gasse wie aus dem Nichts auf und überrascht den Besucher mit einer erstaunlichen Perspektive: Auf einer Länge von 100 Metern spiegelt eine gebogene Glasfassade die umliegenden mittelalterlichen Gebäude. Mit der sensiblen Einbindung seines Neubaus in die mittelalterliche Struktur der Stadt ist dem Architekten Volker Staab ein architektonisches Meisterwerk gelungen. Die vollständig transparente Wand gibt den Blick auf Teile der Ausstellungsräume frei, ebenso wie auf das spiralförmige Treppenhaus, das an das Guggenheim-Museum in New York erinnert. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal ist die ausgewogene Präsentation von Kunst und Design im Inneren.
EIN BESUCH IM NÜRNBERGER HANDWERKERHOF
Neben dem Dicken Turm sollten Sie im Nürnberger Handwerkerhof vorbeischauen, wo Sie alles über die traditionelle Handwerkskunst früherer Jahrhunderte erfahren können. Aus nächster Nähe bieten Handwerker verschiedener Zünfte ihre Produkte an und stellen sie in Fachwerkhäusern aus. Sie sehen, wie Glas geschliffen und Töpferwaren modelliert werden, können bei der Leder- oder Zinnverarbeitung zusehen und einen Bleigießer bei der Arbeit beobachten. Und natürlich finden Sie dort auch eine typische Nürnberger Brotzeit.
NÜRNBERGER WÜRSTCHEN: “3 IM WEGGLA”
Es wäre eine Sünde, die Stadt zu verlassen, ohne die berühmten Nürnberger Würste probiert zu haben. Die Qualität der 8 Zentimeter langen und 20-25 Gramm schweren Würste, die über Bernstein aus Buchenholz gegrillt werden, ist dank eines Erlasses aus dem Mittelalter stets auf höchstem Niveau. Schon Goethe fand sie so köstlich, dass er sie per Post von Nürnberg nach Weimar schicken ließ. Der Schriftsteller Jean Paul verglich sie mit einem “Vergissmeinnicht” für seinen Bauch. Aber Vorsicht: Niemals 4, 5 oder 7 bestellen, sondern immer 3, 6, 8 oder sogar 10 (die traditionellen Zahlen). Drei Stücke werden in ein Brötchen gelegt, das “Weggla” genannt wird. Alle höheren Nummern werden mit Sauerkraut und dunklem Bauernbrot oder mit Kartoffelsalat serviert.
SHOPPING IN NÜRNBERG
Nürnbergs Fußgängerzone erfüllt fast jeden Wunsch, von Mode und Lifestyle bis hin zu Antiquitäten und Blechkunst. Die Kaiserstraße ist Nürnbergs exklusivste Straße, in der sich Geschäfte wie Elegance, Cartier, Hermes, Louis Vuitton oder René Lezard niedergelassen haben.
Wenn Sie mit dem Einkaufen fertig sind, überqueren Sie die Karlsbrücke und besuchen den Trödelmarkt. Obwohl dieser Platz auf einer kleinen Insel in der Pegnitz früher seinem Namensgeber treu war, ist er heute eine schicke Einkaufsmeile, in der originelle Geschäfte eine vielfältige Auswahl an trendiger Kleidung, individuellem Spielzeug, Wein und exklusiven Geschenken anbieten.