POTSDAM – IM HERZ VON PREUSSEN 

Reiseführer Potsdam Schloss Sanssouci

WO SICH DER KÖNIG ENTSPANNTE

Reiseführer Potsdam Holländisches Viertel

WO LEBEN NOCH BESCHAULICH IST

Reiseführer Potsdam Glienicker Brücke

WO GESCHICHTE GESCHRIEBEN WURDE

Reiseführer #Potsdam

DER BKB REISEFÜHRER #POTSDAM

Ausführliche Informationen zur Vorbereitung und Begleitung Ihrer Reise nach Potsdam finden Sie in unserem Reiseführer #potsdam. Handlich, übersichtlich, informativ! Ein Programm für Ihre Tagesplanung, Stadtplan, besondere Tipps und Adressen. Wir zeigen Ihnen die Highlights, nette Viertel, machen mit Ihnen Pause und erzählen Geschichten … Und zwar genauso viel, wie Sie für den Kurztrip brauchen!

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Texte und Bilder auf dieser Website dienen der Orientierung und Planung Ihrer Reise nach Potsdam. Alle Infos sind von der Reisebuch-Redaktion sorgfältig recherchiert und werden fortlaufend aktualisiert. Dennoch kann es vorkommen, dass einzelne Angaben lückenhaft oder veraltet sind. Wir sind daher für jede Richtigstellung oder Ergänzung unserer Infos dankbar. Bitte senden Sie Ihre Anregungen an: mail@bkb-verlag.de

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In diese Stadt möchte man immer wiederkommen. Man kann verstehen, dass fast alle preußischen Könige dort ihre Sommer verbracht haben, liegt die Stadt doch inmitten einer einmaligen Seenlandschaft mit wunderschönen Schlössern und Gärten und einer inspirierenden Innenstadt.

Reise Blog – Redakteure berichten

Leben am Wasser (Comming soon!) – Ob entspannen oder bei Aldi einkaufen – Potsdam ist von Wasser umgeben und ein Boot steht immer bereit. Brigitte gibt Tipps für ein besonderes Wochenende !

1. TAG 

Mit dem Spaziergang durch die Innenstadt wird die ehemalige Garnisionsstadt Potsdam als eine vielfältige Einheit erlebbar. Vom Ausgangspunkt, dem Alten Markt, der historischen Mitte mit den Repräsentationsbauten der Hohenzollern, führt der Weg über die Brandenburger Straße mit den typischen zweigeschossigen Bauten für die Militärs und Beamten zum Holländischen Viertel mit seinen roten Backsteinhäusern.

RUND UM DEN ALTEN MARKT

Beim Luftangriff auf Potsdam im Jahre 1945 komplett zerstört, sind Platz und Gebäude inzwischen alle nach historischen Plänen rekonstruiert und neu aufgebaut worden. Der Marmorobelisk in der Mitte des Platzes zeigt die Bildnisse der bedeutenden Potsdamer Architekten Knobelsdorf und Schinkel. Dominiert wird der Platz von der Nikolaikirche mit ihrer großen grünen Kuppel, weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Gegenüber das Fortunaportal, der Eingang zum brandenburgischen Landtag mit der Fassade des ehemaligen Stadtschlosses. Daneben das Museum Barberini, ein ehemaliges barockes Stadtschloss. An der Ostseite des Platzes das Alte Rathaus, heute das Potsdam Museum.

Reiseführer Potsdam Alter Markt Nikolaikirche
Reiseführer Potsdam Holländisches Viertel

DIE HISTORISCHE INNENSTADT

Bis heute prägt die barocke Pracht der Baudenkmäler aus der Zeit der ersten Preußenkönige die Innenstadt. Sie sehen italienisch anmutende Villen neben barocken Typenhäusern, kleine Geschäfte und Handwerkerläden, die anmuten, als sei die Zeit sehen geblieben und alles eingerahmt von den alten Stadttoren. Und immer wieder finden sich nette Ecken und kleine Plätze mit Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen.

GEDENKSTÄTTE LINDENSTRASSE

An diesem Ort sollten Sie nicht vorbeigehen. Nehmen Sie sich die Zeit, in die dunkelste Geschichte Potsdams einzutauchen. Einst hatte das Gebäude dem Naziregime als Gericht und Gefängnis gedient. Nach 1945 nutzte der sowjetische Geheimdienst das Gebäude als Untersuchungsgefängnis, 1952 ging es an das Ministerium für Staatssicherheit der DDR über. Die Haftbedingungen und Verhörmethoden sind über die Jahre aber gleich menschheitsverachtend geblieben. Nach der friedlichen Revolution von 1989 wandelte sich das “Lindenhotel” vom “Haus des Terrors” zum “Haus der Demokratie“!

Reiseführer Potsdam Gedenkstätte Lindenstraße
Reiseführer Potsdam Holländisches Viertel

HOLLÄNDISCHES VIERTEL

In eine ganz andere Welt tauchen Sie entlang der Mittel- und Benkertstraße ein: Wie durch ein Stück Holland mutet der Spaziergang durch die Straßen dieses Karrees an. Zweistöckige, rote Backsteinhäuser mit Traufen oder geschwungenen Giebeln bestimmen das Bild. In den Jahren 1733 bis 1742 ließ der “Soldatenkönig” Friedrich Wilhelm I. dieses Viertel errichten, um so holländischen Handwerkern die Ansiedlung in der aufstrebenden Garnisonsstadt zu erleichtern.

2. TAG

Sanssouci ist nicht nur ein Schloss. In rund zweihundert Jahren ist diese einzigartige Anlage mit mehreren prachtvollen Gebäuden und dem wundervollen Park entstanden, die heute zum Weltkulturerbe zählt. Nehmen Sie sich Zeit, zu entdecken, zu genießen, zu entspannen!

SCHLOSS SANSSOUCI

Hier will man eigentlich nicht mehr weg, zumindest bei schönem Wetter! Dieser Sommersitz war für Friedrich den Großen Lieblingsort und wichtiges Refugium in schwierigen Zeiten: ein Sanssouci – ein Ort „ohne Sorge“ – und dieser Zauber ist auch heute noch spürbar. Eigentlich hatte der Herrscher hier vor den Toren der Stadt nur Pflaumen, Feigen und Wein züchten wollen. Doch Friedrich war von der außerordentlich schönen Aussicht so angetan, dass er auch direkt ein Lustschloss bauen ließ. Das sollte nach Friedrichs Vorstellungen „nur bei meinem Leben dauern“, aber das Bauwerk, das Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff nach Vorstellungen und Skizzen Friedrichs gestaltete, strahlt bis heute in altem Glanz und gilt als Hauptwerk deutscher Rokokoarchitektur.

Reiseführer Potsdam Schloss Sanssoucci-Musikzimmer
Reiseführer Potsdam Chinesischer Pavillon

DER PARK SANSSOUCI

Neben Schlössern wie dem Neuen Palais oder Schloss Charlottenhof gibt es im Park Sanssouci immer wieder Neues zu entdecken. Aufregende Sichtachsen, Wasserspiele, Skulpturen, unterschiedliche Gartenpartien und architektonische Kleinode geben dabei ein eindrucksvolles Bild von der Gartenkunst vergangener Jahrhunderte.
Hatte Friedrich II. Terrassen und Gartenparterre anlegen lassen, wurde der Park unter Friedrich Wilhelm IV. erheblich erweitert und der französische Lustgarten um einen malerischen Landschaftspark im englischen Stil ergänzt. Wer den Park ganz erkunden möchte, muss einiges an Zeit einplanen, denn rund 300 Hektar groß ist das Areal und misst von Ost nach West etwa zwei Kilometer.

DIE NEUEN KAMMERN

Das Schloss wird von zwei Bauten eingerahmt, die ursprünglich als Orangerien konzipiert waren. Westlich blickt man auf die Neuen Kammern, die als Gästehaus dienten (1771-1774). Die schmucklose Fassade lässt die prachtvolle Gestaltung der Festräume und Schlafkammern im Innern nicht vermuten. Zu den Höhepunkten zählt die Ovidgalerie, in der vergoldete Stuckreliefs mit Szenen aus den Metamorphosen von Friedrichs Lieblingsdichter Ovid zu sehen sind. Prachtvoll ist auch der Jaspissaal im Zentrum, der mit antiken Büsten geschmückt und mit edlem Jaspis ausgekleidet ist. Ein Deckengemälde mit einer Venusdarstellung bekrönt den Raum. Auf der anderen Seite liegt die Bildergalerie, der erste eigenständige Museumsbau Deutschlands und einer der prachtvollsten dazu (1755-1764). Auf Friedrichs ausdrücklichen Wunsch hin war die Bildergalerie für die Öffentlichkeit zugänglich. In dem lang gestreckten und in der Mitte überkuppelten Saal, der überreich mit kostbarem Marmor, vergoldeten Ornamenten und antiken wie barocken Skulpturen ausgestattet ist, präsentierte Friedrich die Spitzenwerke seiner Gemäldesammlung.

Reiseführer Potsdam Schloss Sanssouci Bildergalerie
Reiseführer Potsdam Orangerieschloss

DAS ORANGERIESCHLOSS

Durch den Sizilianischen Garten geht es über mächtige Treppen hinauf zum imposanten, zweiflügeligen Orangerieschloss. Ein Ort, der schöner nicht sein kann. Die Villa Medici in Rom, die Uffizien in Florenz und die Sala Regia im Vatikan haben bei den architektonischen Entwürfen Pate gestanden. Die mit südlichen Pflanzen geschmückte Terrassenanlage bezeugt die Italienliebe Friedrich Wilhelms IV. Über 300 Meter lang ist der Bau, in dessen Mittelteil repräsentative Räume liegen (Führung 1 h). Unbedingt sehenswert ist der berühmte Rafaelsaal im Zentrum des Schlosses, der als Museumsraum mit einer Oberlichtkuppel ausgestattet ist. Hier wird auf Wänden mit tiefroter Seidenbespannung die königliche Sammlung von rund 50 Kopien nach Gemälden Raffaels präsentiert. Auch die anderen Räume geben einen Eindruck von der höfischen Wohnkultur des 19. Jahrhunderts.

DAS NEUE PALAIS

Schon an der Fontäne unterhalb von Schloss Sanssouci wird der Blick auf das monumentale Schloss mit der hohen Tambourkuppel am westlichen Ende der Hauptallee gelenkt. Für seine Gäste und zu Repräsentationszwecken hatte Friedrich II. das dreiflügelige Neue Palais errichten lassen (1763-1769). Es ist das Gegenstück zum intimen Sommersitz des Monarchen: Mit einer Frontlänge von 220 Metern und 200 Räumen ist es das größte Bauwerk der Anlage und unterstreicht eindrucksvoll die preußische Macht nach dem Siebenjährigen Krieg.
Für Friedrich selbst war es eine Fanfaronade – eine Prahlerei! Im Innern liegen prächtig geschmückte Festsäle, großartige Galerien und fürstlich ausgestattete Appartements, das barocke Schlosstheater im Südflügel dient noch heute als Spielstätte. Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, hatte das Neue Palais mit seiner Familie als bevorzugten Aufenthaltsort genutzt.

Reiseführer Potsdam Neues Palais

3. TAG

Potsdam ist in eine einzigartige Fluss- und Seenlandschaft eingebettet und es ist ein ganz besonderes Erlebnis, die Stadt, ihre Schlösser und Parks zu Fuß, mit dem Fahrrad oder vom Wasser aus zu entdecken. Beim Ausflug zum Schloss Glienicke sieht man dann auch die geschichtsträchtige Glienicker Brücke.

NEUER GARTEN

Nach dem barocken Sanssouci ist dieser Landschaftspark am Heiligen See und Jungfernsee sozusagen ein Kontrastprogramm. Nichts ist in exakte geometrische Formen gezwungen und stellt den Prunk zur Schau, sondern dem Zeitgeschmack des englischen Gartens entsprechend ist alles wie eine natürliche Landschaft komponiert, in die die Architektur eingebettet ist. Friedrich Wilhelm II. hatte ab 1787 den Garten von Johann August Eyserbeck und dann rund ein Vierteljahrhundert später von Peter Joseph Lenné anlegen lassen und diesen programmatisch „Neuen Garten“ genannt. Beim Spaziergang stößt man immer wieder auf wunderbare Sichtachsen zur Pfaueninsel, zu Glienicke, Babelsberg und Sacrow und es gibt viele architektonische Schmuckstücke zu entdecken.

Reiseführer Potsdam Berliner Vorstadt
Reiseführer Potsdam Schloss Cecilienhof

SCHLOSS CECILIENHOF

Geschichte, wohin man schaut! Von außen wirkt der letzte Schlossbau der Hohenzollern ganz und gar nicht wie ein königlicher Bau. Der Backstein, das Fachwerk aus dunklem Holz und die dekorativen Schornsteine erinnern mehr an ein englisches Landhaus. Der Architekt Paul Schultze-Naumburg hat die 176 Zimmer so um fünf Innenhöfe verteilt, dass die wahre Größe verborgen bleibt.
Schloss Cecilienhof ist als der Ort in die Weltgeschichte eingegangen, an dem der Zweite Weltkrieg offiziell sein Ende fand. 1945 kamen hier vom 17. Juli bis 2. August Joseph Stalin, Harry Truman und Winston Churchill auf der Potsdamer Konferenz zusammen, um über die Zukunft Deutschlands zu entscheiden. In der Großen Halle im Erdgeschoss wurde das Potsdamer Abkommen unterzeichnet und damit die Teilung Deutschlands wie die politische und territoriale Nachkriegsordnung für Europa festgelegt.

SCHLOSS GLIENICKE

Von der Glienicker Brücke führt der Spaziergang in eine wunderbare Parklandschaft, die bei Sonnenstrahlen an die Toskana denken lässt. Ein Eingangsportal flankiert von zwei vergoldeten Greifen leitet über zum Schloss Glienicke, das sich Prinz Carl von Preußen, der drittgeborene Sohn von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise, umbauen ließ.
Als leidenschaftlicher Sammler und Antikenliebhaber war er oft nach Italien gereist und so sollte seine Sommerresidenz vor den Toren Potsdams ein Stück Italien an die Havel bringen. Schinkel setzte diesen Wunsch mit dem klassizistischen Bauwerk meisterhaft um, während Lenné sich für die Gestaltung des Landschaftsparks verantwortlich zeigte.

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Reiseführer Potsdam Babelsberg Sportrestaurant Hiemke

BABELSBERG

Potsdams größter Stadtteil, vor allem als UfA-Traumfabrik berühmt, lädt mit seinem Schloss und dem weitläufigen Park zu einer Besichtigungstour ein. Darüber hinaus kann man in dem lebendigen jungen Stadtteil mit schönen alten Häusern so manches entdecken. Und natürlich die Filmstudios: Hier steht das älteste Großatelier Filmstudio der Welt und das größte Studio Europas. Seitdem hier 1912 für den Film „Totentanz“ mit Asta Nielsen die erste Klappe fiel, wurden Welterfolge fast jeden Genres gedreht: Fritz Langs „Metropolis“, „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich, der antisemitische „Jud Süß“, Quentin Tarantinos „Inglourious Bastards“ oder „Grand Budapest Hotel“. Aber auch Fernsehfilme wie „Polizeiruf 110“.

Bildnachweis: Alle Fotos ©BKB Verlag außer: Aufmacher: ©Helge Mundt; ©Holländisches Viertel: PMSG; Alter Markt: ©PMSG. (Veröffentlichung der Fotos Sanssouci, Park Sanssouci & Schloß Cecilienhof mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten.)