Wenn man aus Köln etwas mitnehmen möchte, kann das eigentlich nur “Eau de Cologne“ sein. Doch wo kauft man das? Im 4711-Haus auf der Breite Straße oder im Farina-Haus gegenüber vom Rathaus in der Altstadt? Das ist eine Frage des Geschmacks und des Portemonnaies.

4711-Haus

Dahinter verbirgt sich allerdings eine längere Geschichte. Das Eau de Cologne ist nämlich über 300 Jahre alt und nicht mit dem ebenfalls berühmten 4711 zu verwechseln. Anfang des 18. Jahrhundert, als es in den Straßen Kölns nach Abwässern und Müll roch, hatte Johann Maria Farina einen Duft kreiert, der der für ihn wie ein italienischer Frühlingsmorgen nach dem Regen, mit Orangen, Zitronen, Pampelmuse, Bergamotte und Cedrat, die Blüten und Kräuter seiner  Heimat roch. Er nannte ihn Farina Original Eau de Cologne – Original Kölnisch Wasser – und der Duft zu einem begehrten Produkt in der Welt der Reichen und Schönen werden, die – wie im  Rokoko üblich – ein Parfüm dem Waschlappen vorzogen. Farina belieferte Höfe und Könige damit.

Farina-Haus Flacons 4711-Flasche

Dieser Erfolg ließ nicht lange auf Nachahmer warten: 1803 erwarb Wilhelm Mülhens die Namensrechte eines Herrn Farina, der mit dem Parfümeur allerdings nicht verwandt war, um seinen Duft ebenfalls als „Farina“-Duft zu bewerben, und verkaufte die Namensrechte zudem weiter. Erst 80 Jahre später konnte Farina seine Marke als erste überhaupt in Deutschland eintragen lassen, woraufhin Mülhens seinen Duft nach seiner Hausnummer umbenannte.

Bildnachweis: Alle Fotos BKB Verlag außer Bilder von Farina. © Johann Maria Farina / CC BY-SA 4.0